Lernstrategien für besonders begabte Kinder

Kurskonzept

In dem Kurs „Lernstrategien für besonders begabte Kinder“ werden wesentliche Lern‐ und Arbeitsstrategien für den schulischen Einsatz handlungsorientiert vermittelt. Das Kursangebot richtet sich vor allem an Kinder der Klassen fünf bis sieben und besteht zunächst aus einem 2-tägigen Blockseminar mit den Modulen „Selbststeuerung“, „Motivation“ und „Informationsverarbeitung“, sowie verschiedenen Kleingruppen- und Plenumsphasen.
Aufbauend auf diesen ersten Block wird nach etwa zwei Monaten ein 2- tägiges Folgeseminar angeboten, welches die Module aus dem ersten Wochenende vertieft. Die Erfahrungen der vergangenen Kurse zeigen, dass diese Seminarkombination sinnvoll ist, um auch dauerhafte Verbesserungen im Lern‐ und Arbeitsverhalten zu erzielen. Dieses Kursangebot hat sich in der Praxis bereits mehrere Jahre bei inzwischen über 300 Kindern in verschiedenen Städten Deutschlands bewährt und wurde im Jahr 2018 umstrukturiert und inhaltlich an die aktuellen Bedürfnisse besonders Begabter mit Lern- und Leistungsschwierigkeiten angepasst.

Für die Eltern besteht begleitend die Option, an einem Elterntraining teilzunehmen (den Anmeldebogen erhalten Sie auf Wunsch nach erfolgreicher Anmeldung eines Kindes zum LSK).

Informations­verarbeitungs­modul

In den insgesamt zwei Moduleinheiten zur Informationsverarbeitung (zwei am ersten und eines am zweiten Wochenende) erlernen die Kinder hilfreiche Lese- und (Recht-) Schreibstrategien, die nicht nur für das Fach Deutsch relevant sind. Schreibtechniken, Text(v)erarbeitungsstrategien und das Lesen sind zentrale Elemente erfolgreichen Lernens. Nach einer Förderdiagnostik erlernen die Kursteilnehmer mit Elementen des Programms LEGAOPTIMA® Strategien, die ihren individuellen Fehlerschwerpunkten und ihrem speziellen Lernstil entsprechen. Andererseits werden Strategien zur Texterarbeitung vermittelt, wobei die Kinder ihre Stärken zur gezielten Bewältigung der Schwierigkeiten einsetzen sollen. Dabei werden neben allgemeinen Lesetechniken vor allem auch spezielle Strukturierungshilfen für die Texterarbeitung vermittelt, damit die Schüler unterschiedliche Texte leichter inhaltlich erfassen können. Dank der kleinen Gruppengröße und der abwechslungsreichen Gestaltung zwischen Kleingruppen-, Plenums- und Modulphasen finden die teilnehmenden Kinder immer wieder Anknüpfungspunkte, Wissen und Erfahrungen aus ihrem schulischen Alltag einzubringen und sich mit ihren Stärken wie auch noch vorhandenen Schwierigkeiten im schriftsprachlichen Bereich zu beschäftigen.

Motivationsmodul

In konkreten Anwendungssituationen sollen die Schüler innerhalb der zwei Motivationsmodule verschiedene Lernwege erproben und für den späteren individuellen Gebrauch im schulischen Kontext abwägen. Gemeinsam mit den Kindern wird daher das eigene Lernen reflektiert, Ausgangspunkt hierfür ist die Eingangsdiagnostik. „Wann klappt das Lernen gut?“, „Wann musst du dich besonders aufraffen?“ oder „Wann gelingt es dir nicht, deine Vorhaben umzusetzen?“ sind dabei nur einige Fragen, die im Motivationsmodul mit den Kindern erörtert werden. Ziel soll es sein, Möglichkeiten der Zielfindung und -verfolgung mit den Kindern zu erarbeiten und Strategien zu erproben, die im schulischen Alltag helfen können, sich selbst zu motivieren und schwierige Aufgaben anzugehen.

Selbst­steuerungsmodul

In den insgesamt zwei Modulen zur Selbststeuerung werden den Kindern grundlegende Lern‐ und Arbeitsstrategien vermittelt, die über die reine Informationsverarbeitung oder Motivation hinausgehen. Neben der allgemeinen Arbeitsorganisation werden dabei spezielle Lerntechniken für konkrete Anforderungsbereiche in der Schule je nach Förderbedarf aufgegriffen. In diesem Modul sind daher Aspekte der Konzentration und Aufrechterhaltung von Arbeitsphasen über einen längeren Zeitraum Thema. Ebenso werden Konstrukte hemmender und aktivierender Prüfungsangst sowie die Selbstberuhigung mit den Teilnehmenden betrachtet und auf konkrete Situationen der eigenen Lernbiographie übertragen. Das Selbststeuerungsmodul ist hierbei eng mit dem Motivationsmodul verknüpft.

Plenums- & Kleingruppenphasen

In den Plenums- & Kleingruppenphasen werden zum einen testdiagnostische Verfahren zur Überprüfung der Lese- und Rechtschreibkompetenz, sowie zur Leistungsmotivation eingesetzt. Zudem wird ein Fragebogen zur eigenen Lernbiographie und dem Einsatz von Lernstrategien verwendet, mit dem in Gruppengesprächen die Konstrukte Begabung, Lernen und Schulerfolg thematisiert werden. Leitende Fragen hierbei sind etwa „Welche Lernstrategien kennst du?“ oder „Welche Lernstrategien sind nützlich und wieso?“. Gleichzeitig bieten die Gruppenphasen den Kindern die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und das in den Modulen vermittelte Wissen auf ihren Alltag zu konkretisieren. Zudem werden Präsentations- und Vortragsstrategien sowie Recherchestrategien mit den Kindern handlungsnah eingeübt.

Da beide Wochenenden aufeinander aufbauen, ist eine Teilnahme am Kurs nur für beide Wochenenden (insgesamt 4 Tage) möglich.

 

Lernstrategie­kurs Advanced

Der Lernstrategiekurs Advanced (LSK-A) verfolgt das Ziel, Schülerinnen und Schüler in ihren persönlichen Lernkompetenzen zu unterstützen und sie gleichzeitig zu befähigen, ihr Wissen über Lernstrategien an andere Schülerinnen und Schüler weiterzugeben.

Der Kurs setzt damit an zwei Perspektiven im Bereich des schulischen Lernens an. Zum einen werden mit Schülerinnen und Schülern kognitive, metakognitive und motivationale Lernstrategien erarbeitet, die für das eigene Lernen und Arbeiten in der Schule hilfreich sind und im Sinne eines lebenslangen Lernens dazu führen können, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Lernprozesse selbstständig planen, überwachen und kontrollieren können. Zum anderen wird die Vermittlungskompetenz der Schülerinnen und Schüler fokussiert, die die erarbeiteten Lernstrategien nutzen, um andere Schülerinnen und Schüler in ihrem Lernprozess zu unterstützen.

Der Kurs nutzt somit das Prinzip „Lernen durch Lehren“ und fokussiert entsprechend die persönlichen Kompetenzen der zukünftigen Lernbegleiter in den Bereichen der Lernstrategien sowie der Vermittlungsstrategien. Eine effektive Verknüpfung von Lernen und Lehren soll somit sichergestellt werden, um nicht nur die später zu Fördernden in den Blick zu nehmen, sondern auch die Lernbegleiter selbst. Angestrebt wird eine klassische „Win-Win-Situation“ für beide Parteien.

Die Lernbegleiter können nach erfolgreichem Abschluss des LSK-A ihre Expertise in verschiedenen schulischen Projekten und Angeboten einsetzen, etwa in den Forder-Förder-Projekten als Lernbegleiter, im offenen Ganztag, im Bereich der Hausaufgabenbetreuung oder des individuellen Lerncoachings. Mit dem LSK-A soll es Schulen ermöglicht werden, die eigenen schulischen Angebote voranzubringen und neue Projekte an den Schulen zu implementieren, etwa wenn Lernbegleiter erforderlich sind.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unserem Flyer.

Haben Sie Fragen oder weiteren Informationsbedarf, so kontaktieren Sie uns gern, zum Bespiel über dieses Kontaktformular.